Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (2024)

Bis zu 30 Bilder pro Sekunde mit Autofokus

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (1)

Die Canon EOS R3 ist die erste Vollformat-Systemkamera mit einem eingebauten Hochformatgriff. Der bietet viel Platz für einen extrastarken Akku.

Foto: Canon

Uhr

Sven Schulz

Darauf haben Sportfotografinnen und -fotografen gewartet: auf die Canon EOS R3 mit ultrahohem Tempo und extrem genauem Autofokus. COMPUTER BILD hat alle Infos!

Sportfotografie war lange Zeit eine Domäne teurer Profi-Spiegelreflexkameras wie der

Canon EOS-1D X Mark III

oder der

Nikon D6

. Deren Autofokus-Systeme war denen von Systemkameras lange überlegen – vor allem, wenn es um die Genauigkeit und das Tempo der Schärfenachführung bei sich schnell bewegenden Motiven ging. Doch die Systemkameras haben bei der Schnelligkeit aufgeholt und ihre Motiverkennung verbessert – wie die aktuelle Nummer 1 der Bestenliste, die

Sony Alpha 1

zeigt. Das hat auch der weltgrößte Kamerahersteller bemerkt und bringt ein neues Top-Profimodell: die Canon EOS R3. COMPUTER BILD hatte schon ein Vorserienmodell in der Hand und verrät, was Fotografinnen und Fotografen von der neuen Systemkamera erwarten können.

Die besten Systemkameras

Platz

1

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (2)

Testnote

1,4

sehr gut

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (3)

Testsieger

Nikon

Z9

Platz

2

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (4)

Testnote

1,5

gut

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (5)

Sony

Alpha 7R V

Nicht verfügbar!

Platz

4

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (8)

Testnote

1,5

gut

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (9)

Canon

EOS R3

Nicht verfügbar!

Platz

5

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (10)

Testnote

1,5

gut

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (11)

Sony

Alpha 1

Nicht verfügbar!

Platz

6

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (12)

Testnote

1,5

gut

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (13)

Sony

Alpha 9 III

Nicht verfügbar!

Platz

7

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (14)

Testnote

1,6

gut

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (15)

Nikon

Z 6II

Platz

8

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (16)

Testnote

1,6

gut

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (17)

Sony

Alpha 7 IV

Platz

9

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (18)

Testnote

1,6

gut

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (19)

Canon

EOS R6 Mark II

Platz

10

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (20)

Testnote

1,6

gut

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (21)

Nikon

Zf

Nicht verfügbar!

Komplette Liste: Die besten Systemkameras

Voluminöser als die Konkurrenz

Bislang fielen Systemkameras mit Vollformat-Sensor eher zierlich aus im Vergleich mit Profi-Spiegelreflexmodellen. Da macht selbst die Sony Alpha 1 keine Ausnahme. Aus Sicht vieler Sportfotografinnen und -reporter ist das eher ein Nachteil: Sie bevorzugen wuchtige Kameras mit eingebautem Hochformatgriff. Die liegen oft besser in der Hand, bringen einen größeren Akku mit und sind oft noch solider gebaut – unter widrigen Wetterbedingungen ein Vorteil. Die Canon EOS R3 ist die erste Profi-Systemkamera mit Vollformat-Sensor, die einen eingebauten Hochformatgriff bekommt. Das Gehäuse soll genauso robust sein wie bei der Top-Profispiegelreflex Canon EOS-1D X Mark III – allerdings fällt die EOS R3 durch den fehlenden Spiegelkasten ein ganze Ecke kleiner und leichter aus (Gewicht mit Akku und Speicherkarte 1.015 statt 1.440 Gramm). Die Akkus lassen sich zwischen beiden Kameras tauschen – ein Vorteil, wenn man beide Modelle einsetzt. In der EOS R3 lässt sich der Akku (

LP-E19

) auch via USB laden und die Kamera per USB betreiben.

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (22)

Neuer Sensor mit schneller Technik

Der Sensor ist eine doppelte Neuheit für Canon: Er ist der erste Vollformat-Sensor des Herstellers mit Leiterbahnen hinter dem Sensor (BSI für Back Side Illuminated). Das sorgt für (etwas) mehr Licht auf dem Sensor, da die Verdrahtung nicht mehr vor diesem sitzt. Und er ist der erste Stacked-Sensor von Canon. Hier sitzt ein sehr schneller Speicher huckepack auf dem Sensor, der sich so schneller auslesen lässt. Diese Technik-Kombi ist (noch) selten. Bei Systemkameras kommt sie beispielsweise in Sonys Topmodellen Alpha 1,

Sony Alpha 9 II

und

Sony Alpha 9

zum Einsatz. Dazu kommt bei der EOS R3 ein neuer Bildprozessor, der noch einmal deutlich schneller als bei den kleineren Modellen

Canon EOS R5

und

Canon EOS R6

sein soll. Der Sensor bleibt bei einer eher niedrigen Auflösung von 24 Megapixeln (Auflösung 6000x4000 Pixel), da lässt Canon noch etwas Platz für ein Modell über der EOS R3, das wohl EOS R1 (oder EOS-1R) heißen und erst 2022 oder 2023 kommen dürfte.

Mehr Power für Autofokus und Serien

Die Kombi aus neuem Sensor und neuem Prozessor sorgt nicht nur für ein sehr hohes Serienbildtempo, sondern auch für einen sehr schnellen Autofokus mit besonders genauer Motiverkennung: So kann der Autofokus etwa Augen bei Menschen und Tieren (Hunde, Katzen, Vögel sowie Tieren, die ähnliche Gesichtsformen haben) erkennen und automatisch auf sie scharf stellen. Dazu kommt bei Personen noch eine automatische Unterscheidung zwischen Gesicht, Kopf und Körper – bei Ganzkörperaufnahmen oder weiter entfernten Motiven ein Vorteil. Das können heutzutage viele aktuelle Systemkameras. Daher legt die EOS R3 noch eine Schippe drauf mit einer automatischen Fahrzeugerkennung. Die ist auf Renn- und Rallyewagen sowie Motorräder ausgelegt und kann auf Wunsch automatisch auf den Helm der Fahrenden fokussieren. Beim ersten Ausprobieren ließ sich das (mangels Motiv) noch nicht testen. Ansonsten machte der Autofokus aber einen sehr guten Eindruck: mit hohem Tempo und großer Genauigkeit bei der Motiverkennung.

Dreifache Autofokus-Kontrolle für Profis

Den Autofokus-Messpunkt über ein Tastenkreuz verschieben? Das können fast alle Systemkameras, für die Sport- oder Actionfotografie ist das aber sehr langsam und ungenau. Die EOS R3 bietet Profis daher gleich drei Alternativen: den Autofokus-Joystick (doppelt für Hoch- und Querformat), den aus der EOS-1D X Mark III bekannten optischen Sensor zum Drüberstreichen (ebenfalls doppelt, geht sogar mit Handschuhen) sowie eine Augensteuerung für den Autofokus. Dabei verwendet die Kamera Infrarot-Sensoren, die um den Sucher angeordnet sind – einfach grob in die Richtung des Motivs gucken, die Kamera wählt dann mithilfe der automatischen Motiverkennung den richtigen Messpunkt aus. Dazu muss die Sensorik der Kamera allerdings auf den Kopf dahinter kalibriert werden, wofür insgesamt fünf Speicherplätze zur Verfügung stehen (etwa für mehrere Nutzerinnen und Nutzer oder mit und ohne Brille). Beim ersten Check klappte das nicht mit Gleitsichtbrille. Deren unterschiedliche Stärken bringen die Sensoren der Kamera aus dem Tritt.

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (23)

Mehr elektronischer Verschluss

Bei Systemkameras gibt es mehrere Arten, den Verschluss zu betätigen, mechanisch, elektronisch oder eine Kombination aus beiden. Ein vollelektronischer Verschluss wurde bisher in den Kameraeinstellungen eher als Option angeboten, etwa als lautloser Modus. Der Grund: Die Bildsensoren werden zeilenweise ausgelesen, bewegt sich das Motiv während der Aufnahme schnell, kann das zu hässlichen Verformungen führen, etwa zu einem krumm gebogenen Golfschläger beim Abschlag. Bei der Canon EOS R3 ist der elektronische Verschluss dagegen die Standardeinstellung. Ihr Sensor soll "verbogene" Bilder mit einem besonders hohen Auslesetempo verhindern – und schafft nebenbei ein sehr hohes Serienbildtempo von bis zu 30 Bildern pro Sekunde sowie die Möglichkeit, mit dem elektronischen Verschluss mit einer kurzen Synchronzeit (1/180 Sekunde) zu blitzen oder extrem kurzen Belichtungszeiten (1/64000 Sekunde) zu fotografieren. Das können nur sehr wenige Kameras, etwa Sonys Topmodell

Sony Alpha 1

.

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Neuer Sucher, neuer Zubehörschuh

Der Sucher der Canon EOS R3 erringt keine neuen Rekorde für Auflösung und Suchervergrößerung. Er zeigt wie bei der EOS R5 1600x1200 Pixel (Herstellerangabe: 5,76 Millionen Pixel, da Canon wie alle Hersteller die Subpixel für Rot, Grün und Blau zählt) mit Suchervergrößerung von 0,76-fach. Dafür soll der Sucher mit einer nicht mehr wahrnehmbaren Verzögerung und nützlichen Zusatzfunktionen glänzen. Die Bildwiederholrate lässt sich gleich doppelt einstellen – auf bis zu 120 Bilder pro Sekunde für eine besonders flüssige Darstellung (kostet aber etwas mehr Strom) oder auf mindestens 60 Bilder pro Sekunde. Dann reduziert die Kamera in dunkler Umgebung nicht die Bildwiederholrate, sondern setzt die ISO-Empfindlichkeit vor der Aufnahme rauf und sorgt so für eine besonders flüssige Darstellung. Beim ersten Durchgucken machte der Sucher einen richtig guten Eindruck. Canon-typisch ist die Farbwiedergabe etwas kühler eingestellt. Eine echte Neuheit: Der Sucher hat einen OVF-Modus (Optical Viewfinder). Mit dieser Einstellung sieht das Bild so ähnlich wie bei einer Spiegelreflex aus. Das kann bei kontrastreichen Motiven besser (und wirklichkeitsgetreuer) aussehen. Über dem Sucher sitzt ein überarbeiteter Zubehörschuh. Der hat ähnlich wie bei einigen neueren Sony-Modellen wie der

Sony Alpha 7S III

oder der

Sony Alpha 7R IV

Zusatzkontakte bekommen, zur Steuerung und Stromversorgung von Zubehör. Dafür kündigt Canon auch gleich ein paar Neuheiten an, etwa eine günstige Funkfernsteuerung für Canon-Blitze (ST-E10, 150 Euro) oder ein digitales Mikrofon mit umschaltbarer Richtcharakteristik (DM-E1D, 350 Euro).

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Video-Profi mit 6K und RAW

Filmen mit der Spiegelreflex wurde mit der Canon EOS 5D Mark II populär. Die bot ab 2008 für vergleichsweise wenig Geld erstmals die Möglichkeit, Videos in Full HD in einem kinoähnlichen Look zu drehen. Seitdem hat Canon praktisch alle neuen Spiegelreflex- und Systemkameramodelle mit Videofunktionen ausgerüstet. Bei der Canon EOS R3 fällt der Funktionsumfang besonders üppig aus. So kann die Kamera etwa in 6K (6000x3164 Pixel) im RAW-Format aufnehmen. Dann muss aber eine sehr schnelle CFexpress-Speicherkarte in der Kamera stecken, etwa die

Sandisk Extreme Pro CFexpress

oder die

Transcend CFexpress 820

. Für die meisten anderen Videomodi reicht dagegen eine schnelle

SD-Karte

. Die EOS R3 kann in 17:9 (Cinema 4K) oder 16:9 (4K, Full HD) filmen. In 17:9 nutzt sie die ganze Sensorbreite, in 16:9 schneidet sie an den Seiten minimal ab (Cropfaktor 1,06). Profi-Zusatzfunktionen wie Log, 10-Bit oder HDR bringt die EOS R3 natürlich auch mit. Zudem räumt die EOS R3 als erste Canon-Systemkamera mit einer lästigen Einschränkung auf: Die EOS R3 kann länger als 30 Minuten am Stück filmen – bis der Akku leer, die Karte voll oder die Kamera zu warm ist. Eine Neuerung, die nicht nur Videofilmende freuen dürfte: Das Ausklapp-Display setzt eine neue Rekordmarke bei der Auflösung (1440x960 Pixel, nach Herstellerlesart 4,1 Millionen Pixel) und konnte beim ersten Ausprobieren mit einer sehr detailreichen Darstellung punkten.

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (26)

Die aktuellen Kamera-Neuheiten

Foto: Canon

Zwei neue Objektive fürs Vollformat

Zusammen mit der EOS R3 bringt Canon zwei neue Objektive für die Vollformat-Systemkameras der R-Serie. An der EOS R3 dürften die eher selten zu sehen sein, da es zwei kompakte und günstige Optiken sind: Das RF 16mm f2.8 STM ist beispielsweise eine sehr kompakte Festbrennweite als Alternative zu teuren Profi-Zooms wie dem

RF 14-35mm f4 L IS USM

oder dem

RF 15-35mm f2.8 L IS USM

. Nebenbei soll es 4K-Filmende ansprechen, die noch mit einer

Canon EOS R

oder

Canon EOS RP

drehen – diese beiden Modelle agieren in 4K pixelgenau (der Ausschnitt verengt sich dadurch) und bekommen so mit dem neuen 16er in etwa den Bildwinkel eines 24-Millimeter-Objektivs. Das RF 100-400mm f5.6-8 IS USM ist eine kostengünstige Alternative zum RF 100-500mm f4.5-7.1 L IS USM. Durch die recht niedrige Lichtstärke fällt es sehr klein und leicht aus. Canons Telekonverter Extender RF 1,4x und Extender RF 2x passen trotzdem dran, damit wird das neue Zoom zu einem 140-560mm f8-11 oder 200-800mm f11-16.

Canon EOS R3: Ultraschnelle Profi-Systemkamera (27)

Kostenlos: Diese Bildbearbeitungsprogramme lohnen sich

Foto: COMPUTER BILD

Canon EOS R3: Preis und Verfügbarkeit

Die Canon EOS R3 kommt voraussichtlich im November 2021 in den Handel, das Gehäuse soll 6.000 Euro kosten. Typisch Profi-Modell: Es wird keine Kits mit Objektiven von Canon geben. Vielleicht wird der Handel Pakete schnüren, etwa im Rahmen eines Programms wie

EOS + X

. Wer sich die EOS R3 vorher schon mal angucken will: Canon zeigt die neue Profi-Kamera in Hamburg auf der

Photopia

(23. bis 26. September 2021). Die beiden neuen Objektive sind ab Oktober verfügbar, das RF 16mm f2.8 STM für 340 Euro, das RF 100-400mm f5.6-8 IS USM für 730 Euro.

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